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Pressestatement - Impfen in Apotheken

Berlin, 12.10.2018 – Anlässlich der Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass zukünftig Impfungen in Apotheken denkbar seien, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

 

„Die Apothekerinnen und Apotheker können beim Impfmanagement wichtige Aufgaben übernehmen, beispielsweise indem sie die Patientinnen und Patienten auf bestehende Impflücken hinweisen. Die Impfung selber, muss jedoch ohne Wenn und Aber bei einem Arzt durchgeführt werden.


Impfungen sind sehr sichere und wirkungsvolle Maßnahmen gegen eine Reihe schwerer Erkrankungen. In einzelnen Fällen kann es dabei aber, beispielsweise aufgrund bestimmter Allergien, zu Komplikationen kommen. Hier muss eine Ärztin oder ein Arzt dann unverzüglich eingreifen können.


Es muss noch mehr dafür getan werden, dass die Impfquoten nachhaltig steigen. Dabei ist jedoch der falsche Ansatz, die Verantwortung auf immer mehr Schultern zu verteilen. Sinnvoller ist es, wenn die Patientinnen und Patienten auch beim Impfen einen eindeutigen Ansprechpartner haben, der die Gesamtverantwortung trägt. Sonst weiß die eine Hand nicht, was die andere tut. Das hat auch die Evaluation der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) durch die Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg gezeigt, die vor wenigen Tagen vorgestellt wurde: Patientinnen und Patienten, die an der HZV teilnehmen und so bei allen medizinischen Beschwerden konsequent ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt als ersten Ansprechpartner konsultieren, sind zu einem höheren Prozentanteil gegen Grippe geimpft, als nicht HZV-Patienten.


Statt aufgrund angeblicher Wartezeitenprobleme, die bei den Hausärztinnen und Hausärzten sowieso die absolute Ausnahme sind, Schnellschüsse ins Auge zu fassen, sollte der Fokus darauf liegen, das teilweise chaotische Gesundheitssystem endlich vernünftig zu strukturieren.“